Wenn ich schon mal da bin wollte ich den kanadischen Norden auch ausführlicher bereisen.
Es gibt da noch wunderbare Strecken.
Hier eine Auswahl
Keno Hill
Zurück vom Dempster ging es wieder Richtung Watson Lake am Alaska Hwy.
Zuerst einen Abstecher über den Silvertrail nach Keno Hill, dem früheren Zentrum des Silberabbaus
Im Ort (der ansonsten völlig tot ist) gibt es ein nettes Museum, wo alte Gerätschaften und Maschinen ausgestellt sind
Das eigentliche Highlight ist aber eine Fahrt (auf grottenschlechter Piste) auf den Keno Hill, 1690 m.
Von dort hat man eine atemberaubende Rundumsicht. Einige Impressionen
Auch hier gab es einen Wetterumschwung, nachts tobte ein heftiger Sturm
Dafür am nächsten Tag tolle Farben
Zurück auf dem Klondike Hwy ging es diesmal nicht über Whitehorse zurück nach Watson Lake, sondern über den Campbell Hwy (580 km, zur Hälfte geschottert)
Campbell Highway
Endlose Wälder, einsame Pisten und Bären. So stellt man sich Kanadas Norden vor.
Der Campbell Hwy erfüllt dieses Klischee
Die wenig befahrene Route (zeitweise ist mir in 3 Stunden kein einziges Auto begegnet) folgt anfangs dem Yukon River
Man findet wunderschöne Plätzchen irgendwo in der Pampa
Aber auch hier brennen die Wälder
Wie gesagt: Einsam und endlos
Bären sind auch zweimal über die Piste gelaufen, aber wie gehabt: Bis der Foto klar war, waren sie wieder verschwunden
Yellowknife
Von Watson Lake ging es ein Stück den Alaska Hwy nach Südosten durch die nördlichen Ausläufer der Rocky Mountains
Ab Fort Nelson habe ich nochmal eine große Schleife nach Norden gemacht, nach Yellowknife
Und wieder geht es in die Northwest Territories (NWT)
Hier treffe ich auch wieder auf den mächtigen MacKenzie River, diesmal aber am anderen Ende, kurz nach seinem Abfluss aus dem Great Slave Lake.
Das erste Mal war an seinem Mündungsdelta ins Nordmeer bei Inuvik.
Immerhin ca 4.100 km lang, dieser Fluss
Diese Gegend ist Bison-Land, die ursprünglichen Büffel der amerikanischen Prärie.
Kurz vor dem endgültigen Aussterben wurden hier im Norden neue Herden aufgebaut
Auch Bären und Karibus habe ich 2-3 Mal gesehen, aber es war wie immer beim Fotografieren
Typisch für die nordische Landschaft
Kurz vor Yellowknife ändert sich die Landschaft.
Nun bildet wieder der felsige Kanadische Schild den Untergrund. (Und es hat wesentlich weniger Mücken)
Yellowknife, die “Metropole” der NWT mit stolzen 20.000 Einwohner (fast die Hälfte der Bevölkerung der NWT).
Als Verwaltungsstadt und Versorgungszentrum: häßlich
Von Yellowknife kann man noch ca 70 km weiter nach Osten fahren, den sog. Ingraham Trail.
Und dort wird es dann wirklich schön.
Am Ende des Trails, an einem Seeufer, bin ich dann 2 Tage geblieben
Und ich konnte in der zweiten Nacht bei prächtigem Sternenhimmel die Nordlichter (Aurora borealis) sehen! Das war mein Traum.
Leider konnte ich es nicht fotografieren, stattdessen diese Bilder:
Auch das war mal wieder nötig: Entleerung und neue Bestückung der Kompost-Trenntoilette (ca einmal im Monat)
Zwischenstopp am Flughafen von Yellowknife, weil es dort meist Wlan gibt
Von dort ging es in gr0ßen Schläge nach Süden, nach Alberta
Und wieder: endlos
Zwischendrin mal aufgelockert durch ein paar Highlights
Aber auch so was:
Der Norden Albertas ist Zentrum der Ölgewinnung aus Schiefersanden. Umweltmäßig sehr bedenklich. Ähnlich wie Fracking. Dies hier ist nur der Überrest einer klitzekleinen “Probebohrung”
Weitere Infos: https://www.planet-wissen.de/technik/energie/erdoel/pwieoelsandabbauinkanada100.html
Exkurs zu den Entfernungen
Es ist hier immer von endlos, etc. die Rede.
Zur Verdeutlichung ein paar Entfernungsangaben:
Vancouver zum Nordmeer (Tukto): ca. 4.100 km
Vom Nordmeer zurück zum Alaska Hwy (Ft. Nelson): ca 2.500 km
Von Ft. Nelson die Schleife nach Yellowknife und zurück ins mittlere Alberta: ca 2.600 km
Das heißt der ganze Nordtrip schlägt mit ca 9.200 km zu Buche.
Ist halt ein Riesenland
Insgesamt habe ich mittlerweile ca. 24.000 km auf der Uhr