Vom Grand Canyon nach Las Vegas

Die Strecke führte über den Lake Mead und den den Canyon of Fire

Der Lake Mead und seine traurigen Reste (eine weitere Staustufe des Colorado-River)
Wie schon beim Lake Powell (der oberen Staustufe, dazwischen liegt der Grand Canyon), ist der Wasserstand in den letzten Jahren dramatisch gesunken.
Von diesem Stausee bezieht aber Las Vegas ein Großteil seines Wassers und seiner Energie

Mittlerweile ist die Temperatur dramatisch gestiegen: Wir sind vom Colorado-Plateau (teilweise über 2000 m) in das tiefere, sog. Basin abgestiegen.
Außerdem ist rundum Wüste. Und es ist Sommer.

Die Temperaturanzeige im Auto. Auch nachts geht es nicht unter 35°C

In der Nähe des Lake Mead liegt das sog. Valley of fire (wegen seiner Farben)
Einige Impressionen:

Und dann Las Vegas! Was für ein Kontrast.

Diese Stadt ist eine einzige Provokation und Obszönität:
Mitten in der Wüste, vom Wasser des Lake Mead hochgradig abhängig, wird unverdrossen weiter gemacht als gäbe es kein Morgen

Und dann erst die Stadt selbst (bzw. der Las Vegas Boulevard, der sog. Strip): Wenn man es nicht gesehen hat, glaubt man es nicht.

Ein paar Zahlen: Die Stadt selbst hat 600.000 Einwohener, Großraum ca. 2,5 Mio): 45 Mio Gäste im Jahr, ca. 450.000 Hotelbetten)
Der Wasser und Stromverbrauch liegt über dem fast aller Städte der USA)

Das Ganze ist eine Mischung aus Protz, Kitsch und Gelsenkirchener Barock

Wir haben uns für 2 Nächte ein Hotelzimmer genommen, um auch das Nachtleben zu sehen
Viele Casino bieten recht günstig Hotelzimmer an, um möglichst viele Gäste in die Spielhallen zu locken

Das Nachtleben setzt dann allem die Krone auf:
Auf dem Strip sind dann Massen von Leuten unterwegs

Der Clou sind sog. Themen-Casinos: Hier als Beispiel das “Venetian”.
Alle Aufnahmen sind wohlgemerkt “indoor”, im Inneren des Casinos

Verkauft werden hier Illusionen.
Das Ganze ist eine einzige Maschinerie des Geldmachens.
In unserem Hotel waren ausgesprochen viele Familien mit Kindern aus der unteren Mittelschicht: Was wollen die hier?

Gleichzeitig hat Las Vegas die meisten Selbstmorde und Obdachlosen der USA. Die Stadt hat eine sehr ungute Ausstrahlung

Exkurs, Sprinterreparatur (ohne Bilder)

Seit vielen Wochen verliert der rechte vordere Stoßdämpfer des Sprinters Öl, mittlerweile ist er praktisch leer.
Keine Frage, das Teil muss ersetzt werden
Ein paar emails und Telefonate mit Iglhaut (die den Allradumbau gemacht haben), dann war klar:
Ja, das darf nach so kurzer Zeit nicht sein, wir schicken einen neuen Stoßdämpfer und übernehmen die Kosten einschließlich Einbau.
Wir wählten eine Mercedeswerkstatt in Las Vegas, was am besten mit unserem Terminplan vereinbar war.

Einige emails und Telefonate hin und her und alles war klar (dachten wir)
Wir haben das Auto zum vereinbarten Termin in der Werkstatt abgegeben und sind wieder gefahren.
2 Stunden später kam ein Anruf aus der Werkstatt: Ja, mit der Kostenübernahme durch Iglhaut, das sei ja alles nichts so klar
(obwohl die seit 2 Wochen alle Unterlagen hatten) und der Chef habe bestimmt, bevor keine Kohle bei Ihnen auf dem Tisch liegt, rühren sie das Auto erst gar nicht an.
(Soweit zur angeblichen amerikanischen Kundenfreundlichkeit)
Die Klärung mit Iglhaut hätte wegen der Zeitverschiebung von 9 Stunden mindestens 3 Tage gedauert (die wir nicht hatten, weil der nächste Nationalpark vorgebucht war)

Also habe ich mich bereit erklärt, erstmal die Kosten zu übernahmen. Dann haben sie angefangen.
2 Stunden später der nächste Anruf: Das Teil passt nicht.
Darauf sind wir zum 3. Mal zur Werkstatt zu fahren, um zu sehen, was denn nicht passt.
Beim Vergleich alter und neuer Stoßdämpfer war zu sehen, dass Iglhaut an 2 Stellen einen Steg wegschliffen hat, damit das Teil reinpasst.
Davon aber keinen Ton zur Werkstatt, bzw. sie hätten vor dem Verschicken die Modifikation selber vornehmen müssen.

Die Werkstatt hat sich aber geweigert, die Kante abzuschleifen: Wir bauen nur Originalteile ein, es ist Firmenphilosophie, bla, bla, bla.
Darauf wollten wir es selber machen, Flex war dabei, wir brauchten nur Strom.
Nein, das könnten sie aus Sicherheitsgründen auf keinen Fall erlauben, es sei Firmenphilosophie….
Die Amerikaner können unglaublich rigide sein, wenn es um Vorschriften geht (Für eine Werkstatt in Deutschland wäre das alles kein Thema gewesen).

Darauf sind wir losgefahren, haben eine Hinterhofwerkstett gesucht, die das dann für uns gemacht hat.
Zurück zur Mercedeswerkstatt: Ja Teil passt jetzt so gerade.

2 Stunden später der nächste Anruf: Ja heute wird das aber nichts mehr.
Das ist der aktuelle Stand bei Veröffentlichung des Beitrags. Mal sehen, was uns noch erwartet

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